SCHULBAU
Gymnasium Bürgerwiese Dresden - Umbau und Sanierung Bestandsgebäude und Sporthalle
Auftraggeber | Landeshauptstadt Dresden Schulverwaltungsamt PF 120020, 01001 Dresden |
Objektstandort | Gret-Palucca-Straße 1 01069 Dresden |
Zeit | 09/2013-10/2016 |
Bearbeitung der Leistungsphasen | LP 1-9 entsprechend § 33 HOAI in ARGE Hartmann+Helm / Junk & Reich |
Raummaße & Flächen | Bruttorauminhalt: 19.071 m³ Bruttogrundfläche: 6.360 m² Hauptnutzfläche: 2.109 m² |
Allgemeines:
Ziel der Landeshauptstadt Dresden ist es, an der Gret-Palucca-Straße 1, den Umbau und die Sanierung des Bestandsgebäudes Gymnasium Bürgerwiese einschließlich der Sporthalle durchzuführen. Die Schule hat neben dem bestehenden Altbau (Bestandsgebäude) einen Neubaukomplex erhalten.
Zunächst als eigenständiges Schulgebäude im Gesamtkomplex gedacht, soll der Altbau nun Teil des Gesamtkomplexes sein. Entsprechend des „Musterraumprogrammes für Gymnasien des Freistaates Sachsen“ werden die benötigten Klassenzimmer und Fachkabinette sowie die angebaute 1-Feld-Sporthalle in Ergänzung zum Gesamtstandort geplant um die zukünftige 6-Zügigkeit des Gesamtstandortes zu garantieren.
Gebäudecharakteristik:
In den frühen 50er Jahren wurden Schulbauten nach Einzelplanungen gebaut. Ab Mitte der 50er Jahre entstanden mit der zentralen Umgestaltung des Schulwesens und der Einführung der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule für die Klassenstufen 1-10 zentrale Typenprojekte für Schulbauten mit Schulsporthalle, Schulhort, Küche und Speisesaal, die in Ziegel- bzw. Ziegelgroßblockbauweise erstellt wurden.
Das Gymnasium Bürgerwiese wurde 1962 als Typenschule der Serie SVB errichtet. Diese bestehen aus zwei bis dreigeschossigen Unterrichtsgebäuden sowie Turnhallen und Schulhortgebäuden, die zusammen mit eingeschossigen Verbindungsbauten U-förmige Schulanlagen mit 12, 14, 18, 22 oder 26 Unterrichtsräumen bilden. Für die Heizungsanlage ist eine Teilunterkellerung vorhanden. Die 6m x 8m großen Unterrichtsräume liegen an 5m breiten Verkehrs- und Pausenflächen.
Gestaltung:
Die Typenschule aus dem Jahr 1962 wird bei den Umbau- und Sanierungsarbeitenin ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht wesentlich verändert. Die größten Veränderungen erfolgen im Inneren des Schulgebäudes. Der Innenausbau orientiert sich am historischem Bestand, wird aber in der Materialität und Nutzung neu interpretiert. Die Kopfräume werden durch aufwendige Abbruchmaßnahmen der Decken und Wände vergrößert und erfüllen im Anschluss die Anforderungen von Fachkabinetträumen. Besondere Aufmerksamkeit kommt den Klassenräumen als Ort des Lernens zu. Jedes der Zimmer erhält eine Funktionszeile bestehend aus Einbauelement, Garderobe und Waschbecken. In diese Zeile ist die Tür mit Glasteil für Offenheit im Unterricht integriert. Dadurch werden Störungen durch unnötiges Türöffnen Dritter vermieden, da schon vom Flur aus die Belegung erkennbar ist. Des Weiteren wird der Speiseraum der Schule als Ort des Zusammenseins und gemeinsamen Essens durch Abriss der Flurtrennwand aufgeweitet und erhält eine individuelle Gestaltung. Das Farbkonzept spielt im Gestaltungsansatz eine besondere Rolle. Farben wirken nachweislich auf die Psyche und so auf das Wohlbefinden. Farben wirken auch auf unser Raumempfinden. Unsere visuelle Wahrnehmung bestimmt 90% unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins und ist neben Gerüchen, Geräuschen und Oberflächenhaptik hauptverantwortlich für die Empfindungsqualität von Räumen. Bei der Gestaltung der Zimmer wird Wert auf eine natürliche und zugleich jugendlich frische Farbgebung und Materialisierung gelegt, welche die Lernprozesse fördert und in der Pausenzeit genügend Freiheiten lässt. Konkret umfasst dies vor allem Grüntöne, die erfrischend, jugendlich und beruhigend wirken. Diese erscheinen in Verbindung mit Weiß, welches für Licht, Sauberkeit und Genauigkeit steht. Akzente in hellen Blautönen, die entspannend und kühlend wirken sowie natürliche Sand- und Erdtöne, die auf dem Boden für eine ruhige Basis sorgen. Bei der Auswahl der Farben spielten immer wieder Schlagworte wie Gesundheit, Nachhaltigkeit, Wohlfühlen und Natur eine Rolle.