Gewerbebau
Umbau und Sanierung TU Bergakademie Freiberg, Institutsgebäude Metallformung / Giessereitechnik
AUFTRAGGEBER | Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Niederlassung Chemnitz Brückenstr. 12 09111 Chemnitz |
ObjektSTANDORT | Bernhard-von-Cotta-Straße 4 09599 Freiberg |
ZEIT | 02/2010-12/2013 |
BEARBEITUNG DER LEISTUNGSPHASEN | LP 3-8 entsprechend § 33 HOAI in ARGE mit Hartmann + Helm GmbH |
Raummaße & Flächen | Bruttorauminhalt: 28.569 m³ Bruttogrundfläche: 7.700 m² Hauptnutzfläche: 3.181 m² |
Das Institutsgebäude Formgebung befindet sich auf dem Gelände des Campus der Technischen Berguniversität Freiberg und bildet einen städtebaulichen Abschluss in nordwestlicher Richtung. Es wurde in den Jahren 1956 - 1960 errichtet und seitdem intensiv für den Lehr- und Forschungsbetrieb, ohne wesentliche Änderungen, genutzt.
Das Gebäude steht exemplarisch für die Bauweise der 50iger Jahre und wurde im Zusammenhang mit den umliegenden Gebäuden des Campus der TU BA Freiberg als Einzeldenkmal eingestuft.
Aus diesem Grund steht bei der denkmalschutzgerechten Sanierung vorwiegend das äußere Erscheinungsbild im Vordergrund. Gestaltprägende Elemente sind vor allem der sandsteinfarbene Eingangsgiebel, sowie an den Treppenhäusern, die Fensterund Türenteilung, die Vordächer und die Trauf- und Sockelausbildung. Im Rahmen der Sanierung werden diese Elemente unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten überarbeitet oder erneuert.
Eine Ausnahme bildet der Laborflügel. Aufgrund der sehr stark angegriffenen Bausubstanz und neuen nutzerspezifischener Anforderungen, kann der Laborflügel unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht erhalten werden. Anstelle des Laborflügels wird ein Ersatzneubau errichtet, welcher der Kubatur des Bestandes entspricht. In seiner Materialität setzt er sich jedoch deutlich vom Bestand ab und wird als Neubau ablesbar. Der Gebäudezusammenhang zwischen Hauptflügel und Ersatzneubau bleibt dennoch bestehen, da die prägenden Gebäudelinien der Fenster, des Daches und des Sockels aufgenommen werden.
Im Gebäudeinneren ist aus denkmalpflegerischer Sicht vorwiegend das Foyer von Bedeutung. Hier sind vor allem der Terrazzofußboden, die Natursteinbekleidung der Stützen, sowie die Ausformung der Unterdecke und die künstlerische Wandgestaltung hervorzuheben. Ziel der Sanierung ist es, das ursprüngliche Erscheinungsbild des Foyers wiederherzustellen.
Im übrigen Gebäudebestand musste jedoch festgestellt werden, dass die Gebäudesubstanz so stark gefährdet ist, dass ca. 80% der Decken nicht mehr ertüchtigt werden können, und somit komplett zu erneuern sind. Einzelne Elemente in den Treppenhäusern, wie die Treppenstufen und Handläufe werden jedoch erhalten und aufgearbeitet.
Der Innenausbau orientiert sich am historischem Bestand wird aber in der Materialität neu intepretiert.
Ziel der denkmalpflegerischen Sanierung des Institutsgebäudes Formgebung ist die Schaffung von zeitgemäßen Lehr- und Forschungsbedingungen, in einem erlebbaren historischen Gebäudebestand.