bÜROBAU
Umbau/Erweiterung Finanzamt Weimar
Auftraggeber | Staatsbauamt Erfurt Europaplatz 3 99091 Erfurt |
Objektstandort | Jenaer Str. 2a 99425 Weimar |
zeit | 1996-1998 |
bearbeitung der leistungsphasen | LP 2-8 entsprechend § 33 HOAI |
Raummaße & Flächen | Bruttorauminhalt: 24.470 m³ Bruttogrundfläche: 5.970 m² Hauptnutzfläche: 3.040 m² |
Das vorhandene zweiflüglige Dienstgebäude wurde in den 30er Jahren als Militär- und Verwaltungsbau errichtet. Auf der Grundlage der Raumbedarfsplanung für das Finanzamt Weimar erfolgte eine Grundinstandsetzung und Modernisierung des bestehenden Haupt- und Nebengebäudes mit Ausbau des Dachgeschosses sowie eine Erweiterung durch einen Neubau mit zwei offenen Parkdecks parallel zum Nebengebäude.
Die historische Bausubstanz wurde in ihrer äußeren Gestaltung weitestgehend erhalten und wieder instandgesetzt. Erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten im Eingangsbereich. Die Geschoßebene zwischen den Treppenhaustürmen wurde erweitert und mit einer Glasfassade transparent zum Innenhof gestaltet. Für den Ausbau des Dachgeschosses erfolgte die Anhebung der Dachebene über den Treppenhaustürmen. In diesem Bereich befinden sich die Cafeteria, die Bibliothek und im Erdgeschoß die Zentrale Informations- und Annahmestelle. Im linken Treppenhausturm wurde nach dessen Entkernung eine Aufzugsanlage eingeordnet. Die Belichtung der ausgebauten Büroräume im Dachgeschoß des Hauptgebäudes erfolgt über zweiseitig verglaste Dachgaupen.
Die einhüftige Anlage des Nebengebäudes wurde auf der Hofseite durch einen davorgestellten Büroneubau ergänzt. Der aufgeständerte Riegel wird über drei gläserne Verbinderbrücken in den 2 Obergeschossen vom Gang des Altbaus erschlossen. Der Raum zwischen den Stützen wird durch die Parkebene genutzt.
Das Architekturkonzept entspringt dem Vorbild der Klassischen Moderne und steht im Kontrast zur vorhandenen Bausubstanz. Der gewählte Abstand als konstruktive und ästhetische Trennung zum Altbau verdeutlicht die Idee der Verfremdung der gewollten Monumentalität des ehemaligen Militärverwaltungsbaus. Die beabsichtigte Collage erzeugt eine neue Architekturqualität, welche das vorhandene weder zerstört, noch der NS-Architektur Kontinuität zubilligt.